Wir haben in diesem Jahr vor unsere Imkerei zu vergrößern. Das heißt wir brauchen mehr Bienenbeuten, um den Bienen ein Zuhause zu geben.
Wir haben auf der einen Seite großes Glück gehabt, dass wir einige Segeberger Beuten gebraucht von einem Imker, der leider die Imkerei aufgibt, erwerben konnten und auf der anderen Seite wurden zwei nigelnagelneue Segeberger Beuten mit Hochboden angeschafft. Über die neuen Beuten wird es hier einen gesonderten Beitrag geben. Dieser Beitrag soll sich mit der Aufarbeitung der gebrauchten Beuten befassen.
Das Auto war zweimal voll beladen mit gebrauchten Beutenteilen. Schon beim Beladen wurde klar, dass an den Zargen, Böden und Deckeln einiges zu tun sein wird, um wieder ansehnliche Bienenbeuten zu haben.
Der erste Schritt war für uns die Reinigung und Desinfektion der einzelnen Zargen und Deckel.
Dafür haben wir uns von unserem Imkerverein einen Natronlaugekocher, bestehend aus einem großen Fass und einem Gasbrenner, geliehen. In diesem Fass wurde die Natronlauge erwärmt. In die heiße Lauge wurden die Beutenteile für ca. 2-5 Minuten, je nach Verschmutzung eingetaucht und abgebürstet. Die Lauge löst einerseits Kittharz und Wachsrückstände und auf der anderen Seite werden eventuell vorhandene Krankheitskeime und Erreger der Amerikanischen Faulbrut entfernt.
Bei der Arbeit mit Natronlauge ist es unerläßlich einige Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Augen und Gesichtschutz, säurefeste lange Handschuhe und eine Schürze sollten getragen werden.
Nachdem alle Zarge mit Natronlauge gereinigt und mit Wasser klargespült waren, haben wir sie zum Trocknen gestapelt. Wie auf dem Foto zu sehen, kamen einige Farbschichten zum Vorschein, da die Natronlauge teilweise den Anstrich an den Beuten gelöst hat.
Die Auflageschienen für die Rähmchen haben wir bei allen Zargen durch neue ersetzt, da die alten Schienen nur noch als Anmachholz für den Kamin zu gebrauchen sind. Nachdem die Zargen alle einen frischen grünen Anstrich bekommen haben, sehen sie wieder ansehnlich und schön aus.
Die Bienenbeuten haben alle einen „Celler-Boden“, der aus Holz gefertigt ist. Dieser wurde mit dem Stockmeißel und einem Spachtel gereinigt. Danach haben wir die Böden vorsichtig mit einer Lötlampe abgeflammt, um auch in den Böden eventuelle Krankheitserreger abzutöten.
Wir können jedem empfehlen, der die Arbeit nicht scheut, sich gebrauchte Beuten zu besorgen. Die Beuten sind über viele Jahre haltbar und auch aus Umweltschutzgründen sollte man die Beuten so lange verwenden, bis sie wirklich kaputt sind und ihrer Bestimmung nicht mehr genügen.
Bei der ganzen Winterarbeit können wir es kaum erwarten, dass es bald Frühling wird und die Bienen in den Beuten summen.
Fragen, Kritik und Anregungen könnt ihr gerne in den Kommentaren schreiben.